Seit einer Reihe von Jahren fahre ich in jedem Sommer in die Uckermark. Zwischen Feldberg und Templin, zwischen Brandenburg und Mecklenburg, zwischen Seen und noch mehr Seen ist gerade genug Platz für stadtmüde Berlinerinnen und Berliner, die einerseits Natursehnsucht haben, andererseits auf allerhand Bequemlichkeit nicht verzichten wollen. Die Uckermark ist nämlich gerade nur so weit weg von Berlin, dass wir schnurstracks zurückfahren können, wenn etwas fehlt. Ein Zahnstocher vielleicht. Oder das Ladekabel des Mobiltelefons. Sie ist nicht nah genug dran, um noch Speckgürtel zu sein. Gewohnt, gearbeitet, eingekauft und versteuert wird in Berlin. Auf´s Land fahren wir besuchshalber. Am Wochenende, in den Ferien, zum baden oder zelten. Und die Nachbarn? Ach, leider wieder alles Berliner.
Wer das vermeiden will, muss umziehen. Komplett. Keine Ahnung, ob das funktioniert. Ich stamme aus dem Oderbruch. Mehr Landschaft als Leute. Ich konnte das mal. Ich wüsste gerne, wie es ist, heute in Brandenburg zu wohnen. Würde ich dort Arbeit finden, und wenn ja: Was für eine? Käme ich mit der Infrastruktur zurecht? Wohin orientieren sich die Menschen, deren Leben dort stattfindet? Wer wohnt eigentlich im Haus nebenan?
Meine Familie möchte das alles nicht so genau wissen wie ich. Meine Familie ist glücklich in Berlin. Wir werden also nicht umziehen. Ich möchte trotzdem Antworten haben. Ich werde fragen gehen müssen.